Ambulanter Dienst: Touren entlasten.
Ein ambulanter Pflegedienst mit hoher Auslastung und schwindenden Reserven. Wir ordnen Arbeitgeberprofil, Tourenlogik und Kommunikation, damit der Dienst wieder planbar wird und Fachkräfte bleiben.
+21% Verbleib nach 12 Monaten, 18% weniger Überstunden
Ambulante Pflege ist Logistik, Beziehung und Verantwortung zugleich. In diesem Dienst waren die Touren voll, die Nachfrage hoch und die Stimmung angespannt. Mitarbeitende berichteten über ständige Planänderungen, kurze Pausen, kaum Luft für Gespräche und das Gefühl, nur noch "hinterher zu fahren". Neue Kolleginnen und Kollegen verließen den Dienst oft innerhalb des ersten Jahres. Die Arbeitgebermarke war vor Ort zwar bekannt, aber eher als "Dienst, der immer rennt" als als Ort mit verlässlicher Struktur.
Wir setzen an drei Punkten an: Arbeitgeberprofil, Tourenlogik und Kommunikation.
Zuerst analysieren wir Daten und Alltag. Dienstzeiten, Tourenlängen, spontanes Einspringen, Krankheitsquoten, Kündigungsgründe. Wir sprechen mit Teams, Einsatzleitung und Geschäftsführung. Schnell wird klar: Es gibt hohe fachliche Qualität, aber zu wenig Spielregeln für Grenzen, Vertretung und Kommunikation mit Angehörigen.
Auf Basis dieser Diagnose schärfen wir das Arbeitgeberprofil des ambulanten Dienstes. Wir definieren klar, wofür der Dienst stehen will: verlässliche Touren, Zeitfenster mit Puffer, klare Ansprechpersonen und eine Führung, die Prioritäten setzt. Daraus entsteht ein Set von Prinzipien für Tourenplanung, Erreichbarkeit und Umgang mit Zusatzwünschen.
Diese Prinzipien fließen in die Tourenlogik ein. Touren werden nach Distanzen, Pflegeaufwand und sozialer Dichte neu strukturiert. Es entstehen klare Zeitfenster, definierte Notfallkontingente und eine Logik, wann ein "Nein" begründet und kommuniziert wird. Parallel werden digitale Tools überprüft und so genutzt, dass sie entlasten statt zusätzlich zu stressen.
Die Kommunikation nach innen und außen wird angepasst. Mitarbeitende erhalten klare Informationen, was zugesagt wird und was nicht. Angehörige werden frühzeitig über Regeln, Erreichbarkeit und Vertretung informiert. Stellenanzeigen und Karriereseiten zeigen denselben Rahmen: Welche Tourenmodelle es gibt. Wie Pausen gesichert werden. Wie Überstunden gehandhabt werden.
Nach einem Jahr zeigt sich ein deutlich anderes Bild: weniger Überstunden, stabilere Teams, mehr Verbleib im ersten Jahr und ein spürbar entspannterer Dienstalltag.
Ergebnisse auf einen Blick
+21% Verbleib von Mitarbeitenden nach 12 Monaten
18% weniger Überstundenstunden pro Kopf
Weniger kurzfristige Diensttausch-Notfälle
Bessere Bewertungen im internen Klima-Check
Mehr Initiativbewerbungen aus der Region
Was wir konkret verändert haben
Arbeitgeberprofil für den ambulanten Dienst geschärft
Prinzipien für Tourenplanung, Vertretung und Erreichbarkeit definiert
Touren nach Aufwand, Distanz und Pufferzeiten neu strukturiert
Digitale Tourenplanung an die Prinzipien angepasst
Kommunikationsleitfaden für Angehörige entwickelt
Stellenanzeigen und Karriereseiten auf die neue Struktur ausgerichtet
Kennzahlen zu Verbleib, Überstunden, Krankheitsquote eingeführt und monatlich ausgewertet
Warum dieser Case funktioniert hat
Weil Arbeitgeberattraktivität in der ambulanten Pflege vor allem an Planbarkeit hängt. Dieser Dienst hat nicht einfach "freundlicher" kommuniziert, sondern entschieden, wie weit er gehen kann – und wie er das erklärt. Mitarbeitende erleben, dass Prinzipien halten. Angehörige erleben, dass Zusagen zuverlässig sind. Das schafft Vertrauen. Und Vertrauen hält Menschen.
30-Minuten-Strategiesprint ambulanter Dienst
Wenn Touren und Dienstpläne Ihren Alltag bestimmen, lohnt sich ein Blick auf Struktur und Signalwirkung. In einem 30-Minuten-Strategiesprint klären wir, wo Ihr Dienst steht, welche Kennzahlen auf ein Risiko hinweisen und welche drei Schritte kurzfristig die größte Entlastung bringen.
Kontakt aufnehmen